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Die Arolsen Archives

Die Arolsen Archives sind entstanden, um die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Schicksale der Opfer zu dokumentieren. Heute wollen wir Geschichte allen zugänglich machen. Denn das Wissen um die Vergangenheit zeigt uns, dass heute Diskriminierung und Verfolgung ähnlichen Mustern folgen, wie damals. Wir greifen gesellschaftlich relevante Themen auf und wollen demokratische Werte stark machen!

Geschichte

Die Nationalsozialisten verschleppten und ermordeten zwischen 1933 und 1945 Millionen von Menschen. Um Spuren der Vermissten zu finden, sammelten die Alliierten, aber auch Überlebende selbst, bereits seit den letzten Kriegswochen alle Dokumente, die bei der Klärung von Schicksalen hilfreich sein könnten. So entstand nach und nach das umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.

Wusstest du?

Wenn man nur die Dokumente aus den Konzentrationslagern und Nazi-Gefängnissen, die bei den Arolsen Archives aufbewahrt werden, übereinander stapeln würde, wäre der Turm höher als die Zugspitze!

Kostbare Spuren

Trotz ihrer Dimension hat die Sammlung sehr große Lücken – um ihre Taten zu verschleiern, zerstörten die Deutschen gezielt Dokumente. Andere wurden durch den Krieg vernichtet – und viele Verbrechen blieben von vornherein undokumentiert. Dies macht jeden noch so kleinen Papierfetzen, auf dem ein Name steht, umso kostbarer. In vielen Fällen ist es die letzte Spur eines geliebten Menschen, bevor die Nazis ihn ermordeten.
Die Mitarbeiter*innen des neu gegründeten International Tracing Service (seit 2019 Arolsen Archives), von denen viele selbst Überlebende der NS-Verfolgung waren, nutzten die Dokumente täglich für die Suche. Um ohne digitale Hilfsmittel möglichst schnell die Hinweise zum Schicksal der Vermissten zu finden, erstellten sie eine riesige Kartei mit den Namen, die auf den Dokumenten enthalten sind. Die Mitarbeiter*innen erstellten außerdem Listen von Vermissten, die sie über Zeitungen oder Radiosendungen veröffentlichten. So konnten immer wieder Familien vereint werden. Sehr oft blieb die Suche aber auch ergebnislos oder die Mitarbeiter*innen mussten der Familie mitteilen, dass die vermisste Person ermordet wurde.

Wusstest du?

Bis heute gehen jährlich noch über 20.000 Anfragen bei den Arolsen Archives ein. Die meisten stammen von Angehörigen…

Kampf um Anerkennung

Wusstest du, dass außer Jüdinnen und Juden auch Sinti und Roma, politische Gegner*innen, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, soziale Außenseiter*innen und ausländische Zwangsarbeiter*innen zu den Opfern der Nationalsozialisten zählten? Viele mussten jahrzehntelang darum kämpfen, als Opfer anerkannt zu werden. Die Dokumente aus dem Archiv dienten hierbei als Beweismittel. Für viele kam allerdings die Entscheidung für eine Entschädigung aufgrund ihres Alters zu spät.

Mehr als nur Papier: #StolenMemory

Schmuck, Erinnerungsfotos, Papiere – die Nazis nahmen ihren Opfern bei der Verhaftung alle persönlichen Sachen ab. Einige Tausend dieser Gegenstände aus den Konzentrationslagern werden bis heute von den Arolsen Archives aufbewahrt. Seit einigen Jahren suchen wir aktiv nach den Familien der Opfer und geben die Erinnerungsstücke, wenn möglich, zurück.

Raus in die Welt: #everynamecounts

Inzwischen sind fast alle Dokumente, die von den Arolsen Archives bewahrt werden, digitalisiert und können im Online-Archiv angeschaut werden. Allerdings können bei der Digitalisierung nicht immer auch die Inhalte der Dokumente, etwa die Namen der Verfolgten, automatisch herausgelesen werden. Über 100 000 Freiwillige auf der ganzen Welt haben uns aber bisher schon dabei geholfen, die Daten aus den digitalen Dokumenten zu erfassen. So können wir die Namen und die Schicksale hinter den Dokumenten weltweit zugänglich und sichtbar machen!

Geschichte dahin bringen, wo die Menschen sind

Mit niedrigschwelligen, interaktiven Bildungsangeboten und neuen Social-Media-Formaten erreichen die Arolsen Archives heute neue Zielgruppen, die keinen direkten persönlichen Bezug mehr zur Geschichte der NS-Verfolgung haben. Wir wollen zum Nachdenken anregen und dazu ermutigen, gemeinsam aus dem Wissen um die Vergangenheit heraus die Gegenwart zu gestalten…